Juli 2021    Einsatz bei der Jahrhundertflut im Ahrtal

8 Helfer der First-Responder Gruppe und der Einsatzabteilung der Weltersburger Feuerwehr unterstützten am Donnerstag 15. Juli 2021 die Schnelleinsatzgruppe (SEG) des Westerwaldkreises beim Katastropheneinsatz im Landkreis Ahrweiler. Nachdem bereits am frühen Mittwochabend mehrere Feuerwehreinheiten aus dem Westerwaldkreis in Richtung Bad Neuenahr-Ahrweiler abgerufen wurden, und ab Donnerstagmorgen auch die ersten Kräfte des DRK nachrückten, wurde um 12:58Uhr Vollalarm für die SEG Westerwald ausgelöst. Aus den Reihen der Weltersburger First-Responder Gruppe, die außer mit dem DRK OV Westerburg auch eine gute Zusammenarbeit mit dem DRK OV Meudt pflegt, meldeten sich sofort 6 Helfer, die den Einsatz unterstützen wollten. Auch 2 Feuerwehrleute boten sofort ihre Hilfe an, so dass insgesamt 8 Einsatzkräfte aus Weltersburg den Einsatz im Ahrtal unterstützen. Die verheerende Flut war zu diesem Zeitpunkt erst wenige  Stunden her, und noch ahnte niemand, was die Helfer vor Ort erwarten würde. 

Eingesetzt wurden die 8 Weltersburger zusammen mit dem DRK Meudt, Heiner Goossens (Organisatorischer Leiter Rettungsdienst) und Oberarzt Andreas Krämer (leitender Notarzt des Westerwaldkreises) auf der B257, im Bereich der Ortschaften Altenahr OT Altenburg und Kreuzberg (Ahr). Die Bundesstraße führt an dieser Stelle durch einen ca. 100m langen Tunnel. In diesem hatten andere DRK-Einheiten bereits eine Sanitätsstation aufgebaut. Am südlichen Tunnelportal, welches zur Ahr und den beiden Ortschaften hin gelegen ist, landeten im Minutentakt Rettungshubschrauber, die die Einwohner der beiden Orte per Seilwinde evakuierten. Bis zu 6 Hubschrauber waren hier bis in die Dunkelheit hinein pausenlos in der Luft. Die Geretteten, die größtenteils unverletzt waren, wurden vom DRK registriert, bei Bedarf erstversorgt, und dann mit Bussen und Mannschaftswagen zu Sammelstellen gefahren. Hierbei kam auch der Großraumrettungswagen der Berufsfeuerwehr Koblenz zum Einsatz. In Kreuzberg waren Helfer aus Weltersburg unter anderem dabei beteiligt, 3 bettlägerige Frauen zu evakuieren, die jeweils im Obergeschoss ihrer Häuser eingeschlossen waren, und dort bereits seit Stunden ohne Wasser, Strom und den benötigten Sauerstoff auskommen mussten. Die Häuser konnten  über Schuttberge,  durch Wasser watend und schließlich mehr als 50m durch knietiefen Schlamm stapfend, nur zu Fuß erreicht werden. Erschwert wurde die Situation dadurch, dass die Straße vor einem der Häuser komplett fehlte, und die Erdgeschosse der Häuser restlos zerstört waren. Bei der Rettung zeigte sich einmal mehr der große Vorteil, dass die Weltersburger First-Responder eine Sanitäts- und eine Feuerwehrtechnische Ausbildung haben.  



Der Mitschnitt eines Tagesschau-Beitrags zeigt am Ende zwei Weltersburger Feuerwehmänner beim Transport eines Verletzten vom Hubschrauberlandeplatz auf der Brücke (B257) zur Sanitätsstation im Tunnel.





Die Weltersburger Einsatzkräfte am 15. Juli im Bereitstellungsraum "Haribo", kurz vor ihrem Einsatz

v.l.: Mathis Jung, Ute Holzbach, Markus Dasbach, Michael Dasbach, Florian Aichinger (im Hintergrund), Maike Dasbach, Mathias Stahl, Philipp Jung

Auch mehr als eine Woche nach der Flut sind Feuerwehren aus dem gesamten Bundesgebiet zusammen mit allen anderen Hilfsorganisationen, der Polizei und der Bundeswehr, noch immer im Kreis Ahrweiler im Einsatz. Die nachfolgenden Fotos entstanden am 26. Juli im Dernauer Ortsteil Marienthal, wo Kräfte aus der VG Westerburg unter Zugführer Bernd Dillbahner (Wehrführer FF Westerburg) bei einer zerstörten Autowerkstatt eingesetzt wurden. Von der FF Weltersburg an diesem Tag dabei: Florian Aichinger, Michael & Jannis Dasbach, Niklas Jung, Peter Kaiser und Matthias Stahl.